Autor: Thilo Wierzock

Prolog

Unmittelbar nach dem Sieg gegenüber dem nationalsozialistische Deutschland werden 1945 erste deutsche Hilfs-Polizei-Kräfte durch die vier Alliierten an den Nahtstellen der Besatzungszonen in Deutschland zur Unterstützung der Überwachung an den jeweiligen Grenzlinien eingesetzt. 

1947 entsteht in den westlichen Zonen eine Bizone (USA und Großbritannien) und schließlich - 1948 - eine einheitliche Trizone (Frankreich) gegenüber der sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Diese Nahtstelle zwischen Ost und West entsteht nicht rein zufällig im Herzen Mitteleuropas und teilt somit nicht willkürlich Deutschland. Geographisch gesehen ist die weite nordeuropäische Tiefebene zwischen Frankreich bis zum Ural zwischen der Ostsee und den Alpen nur knapp 700 km breit. Als mitteleuropäischer Vorposten zur großen eurasischen Landmasse ergibt sich für die beiden damaligen Großmächte (USA und UdSSR) am Grenzverlauf der ostdeutschen "SBZ" und tschechoslowakischen "CSR" gegenüber der westdeutschen "Trizone" eine strategisch einfach zu sichernde Tangente. 

Mit Gründung der GRENZPOLIZEI (GP) im Dezember 1946 entsteht in der SBZ ein polizeiliches Kommando um die alltäglichen Probleme der diffusen Nachkriegssituation wie unkontrollierten Grenzübertritt, Abwanderung und Schmuggel einzudämmen. Diese neuartige Grenzpolizei-Einheit erhält später - in der DDR - die Bezeichnung DEUTSCHE GRENZPOLIZEI (DGP: 1952–1961), dann GRENZTRUPPEN der NVA (GT: 1961–1974) und ab 1974 bis 1990 GRENZTRUPPEN der DDR (GT). Unter der Bezeichnung GRENZSCHUTZ der DDR (GS) wird diese Formation 1990 in die Auflösung geführt.

Bis zum Fall der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer sind die GT in einem engmaschigen Netz des Zusammenwirkens von staatlichen und bewaffneten Organen in der DDR eingebettet. Sie sind damit der ständigen Delegation, Anleitung und Kontrolle durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), dem Ministerium für Nationale Verteidigung (MdNV), dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und den sowjetischen Streitkräften (GSSD) in Deutschland unterworfen. 

Die Angehörigen der DGP bzw. der GT vollziehen in den über vierzig Jahren ihres Bestehens den Spagat zwischen zwei brisanten Aufgaben:

  • grenzpolizeiliche Ordnungs- und Sicherheitsfunktion an der Staatsgrenzen der DDR
  • der militärische Sicherung der westlichen Außengrenze innerhalb des Warschauer Pakts


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Diese Web-Seite ist kein einseitiger Standpunkt und keine Ansammlung von Anschuldigungen oder Rechtfertigungen. Wie eine Zeitkapsel und als lebendige Spurensuche sollen Texte, Dokumente und Fotos der Versuch einer nicht normativen Darstellung über die militärpolitische Historie des KOMMANDO der GRENZTRUPPEN (KGT) (Namenspate zur Web-Seite =>  www.grenzkommando.de)  innerhalb des MfNV der DDR sein.

Die Verfasser bemühen sich um Objektivität, Präzision und Begründetheit. Im Vordergrund stehen hierbei historischen Entwicklungsphasen, grundsätzliche Aufgaben, organisatorische Strukturen, Unterstellungen, die Leiter und Kader der Truppenteile sowie bisher nahezu unbekanntes Bild- und Dokumentenmaterial. Im Kern handelt es sich um eine empirische Zusammenfassung unter dem Wagnis der Objektivität. Beachten Sie bitte auch die Angebote meiner parallel vorgehaltenen Tochter-Web-Seite (www.grenzfotos.de).

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Thilo Wierzock - Hamburg im Februar 2010
(Letzte Überarbeitung im April 2023)